Im April 1787 wandte sich Joseph Haydn an seinen Londoner Verleger William Forster und bot ihm ein "ganz neues Werck" an, eine "Instrumental Music abgetheilt in 7 Sonaten, wovon jede Sonate 7 bis 8 Minuten dauert, nebst einer vorhergehenden Introduction, zulezt ein Terremoto, oder Erdbeben. Diese Sonaten sind bearbeitet, und angemessen über die Wort, so Christus unser Erlöser am Kreutz gesprochen."
[...] Wie sehr die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze den zeitgenössischen Hörer berührten, zeigen nicht nur die unzähligen Aufführungen in bedeutenden Kontexten wie bei Haydns letztem Auftritt als Musiker, sondern auch die Worte des englischen Musikschriftstellers Dr. Charles Burney, der über das Werk schrieb, seine Sätze seien "so von wahrer Leidenschaft, tief empfundenem Schmerz und würdiger Trauer erfüllt, die Themen, Tonarten und Effekte sind so neu und unterschiedlich, dass – obwohl die Sätze alle langsam sind – ein wahrer Liebhaber der Musik weder Ermattung fühlen, noch sich nach leichtgewichtigeren Stücken sehnen wird, um fortwährend in Aufmerksamkeit zu verharren."
Mathieu Kuttler


Joseph Haydn (1732 - 1809)
Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze
Hob. XX:1A
Orchesterfassung / Orchestral Version
mit Texten von / with texts from Luise Rinser

Disc I

    1    Introduzione: Maestoso ed Adagio
    2    "Vater, verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."
    3    Sonata I: Largo
    4    "Heute noch wirst Du bei mir im Paradiese sein."
    5    Sonata II: Grave e Cantabile
    6    "Frau, sieh hier Deinen Sohn."
    7    Sonata III: Grave
    8    "Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?"
    9    Sonata IV: Largo


Disc II

    1    "Mich dürstet."
    2    Sonata V: Adagio
    3    "Es ist vollbracht."
    4    Sonata VI: Lento
    5    "Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist."
    6    Sonata VII: Largo
    7    Il Terremoto: Presto con tutta la forza



Anja Schiffel

Cappella Coloniensis
Bruno Weil