L'Ornamento − die Verzierung, der Schmuck − Ausdruck des Wunsches nach Schönheit in der Kunst und zugleich Sinnbild der Suche nach dem Neuen, dem Ungewöhnlichen. In der Barockmusik war die Verzierungskunst zentrales Mittel des persönlichen Ausdrucks. Angetrieben von der Neugierde und der Lust am Experimentieren, verstehen die Gründer von l'Ornamento ihren Namen als Herausforderung: aus dem papiernen Notentext „nach allen Regeln der Kunst“ neue und unverwechselbare Interpretationen zu schaffen.

„Il Prete Rosso“ und „Il Sassone“ – Konzert und Arie: Das sind die exemplarischen Protagonisten der neuen CD des Ensembles l’Ornamento. Dabei erweist sich die Gegenüberstellung von Virtuosität und Gesanglichkeit keineswegs als Kontrast, sondern als Ergänzung, die das Wesen der Barockmusik ausmacht. Die Musiker bringen Händels Arien rein instrumental zum Singen und kreieren in Vivaldis virtuosen Concerti mit wenigen Musikern den Sound eines großen Orchesters. Wo der getragene Satz eines Konzerts wie eine Arie anmutet und in einer schnellen Arie ein Wettstreit zwischen den Instrumenten ausbricht, verschwimmen Genregrenzen, und es wird deutlich, was jede Musik verbindet: „Alles muss gehörig singen.“ (Johann Mattheson)

Georg Friedrich Händel (1685—1759)
1 Ouverture aus Rinaldo HWV 7

Antonio Vivaldi (1678—1741)
2-4 Concerto d-Moll RV 522 (orig. a-Moll) 10 : 29

Georg Friedrich Händel
5 Aria „Quando mai, spietata sorte“ 2 : 51

Antonio Vivaldi
6-8 Concerto G-Dur RV 101 8 : 37

Georg Friedrich Händel
9-12 Triosonate c-Moll HWV 386a 11 : 05

Georg Friedrich Händel
13 Aria „Venti, turbini, prestate“ 3 : 40

Antonio Vivaldi
14-17 Sonate für Violoncello und Basso continuo B-Dur RV 45 15 : 22

Antonio Vivaldi
18-20 Concerto D-Dur RV 92 8 : 42

Georg Friedrich Händel
21 Aria „Lascia ch’io pianga“ 4 : 39