Details

" Zala Kravos – DEBUT"

Komponist: Brahms, Liszt, Chopin, Petrovic-Vratchanska

Interpret(en): Zala Kravos

Aufnahme: 19.–22.6. 2017

Qualität: DSD

EAN: 4260052387535

Bestell-Nr.: ARS 38 753

Spieldauer:

Veröffentlicht: 01.01.2018


Diese Aufnahme umfasst einige meiner Lieblings-Kompositionen, die ich schon seit mehreren Jahren spiele. Dadurch wirkt sie wie ein Spiegel, in dem ich mein Spiel beobachten kann, welches nun der Vergangenheit angehört. Damit schließt sich ein erstes Kapitel meiner musikalischen Aktivitäten.

Die Balladen op. 10 von Johannes Brahms waren eine riesige Überraschung für das junge Mädchen, das ich vor drei Jahren war—insbesondere die schauerlichste und grausamste, die „Edward“-Ballade. Die Erwachsenen um mich herum waren oft erstaunt, wie sehr ich diese Musik fühlte, die sehr selten, wenn überhaupt, von Kindern gespielt wird. Die Musik und die von ihr übertragenen Emotionen fühlten sich ganz natürlich für mich an, und ich war von der Überraschung der Erwachsenen fasziniert. Vielleicht besitzen wir alle ein angeborenes und unbewusstes Verständnis für Grausamkeit und Tragödie?

Ich habe diese Ballade bei meinem zweiten Jahresexamen an der Königin-Elisabeth-Musikkapelle im Juni 2014 gespielt. Die Vorsitzende der Jury war meine anspruchsvolle und strenge Lehrerin Maria João Pires, welche mich manchmal während des Unterrichts zum Weinen gebracht hatte. Maria gratulierte mir nach dem Examen und vertraute mir an, dass meine Brahms-Interpretation sie zu Tränen gerührt hätte.

Franz Liszts Ballade Nr. 2 basiert, wie auch die Edward-Ballade, auf einem Gedicht, nämlich auf Gottfried Augustin Bürgers berühmter Lenore-Ballade, welche von dem großen romantischen Dichter France Prešeren ins Slowenische übertragen wurde. Mit ihrem turbulenten Kampf zwischen Gut und Böse repräsentiert sie für mich einen halsbrecherischen Ritt aus dem finstersten Bereich der proto-romantischen Klaviermusik hinein in eine viel ruhigere und friedliche Atmosphäre.

Ich habe schon immer gerne Chopin gespielt, und mir scheint es offensichtlich, dass er selbst ein hervorragender Pianist gewesen sein muss, da seine Musik auf solch natürliche Weise auf den Interpreten zugeschnitten ist. Mit elf Jahren habe ich die vier Impromptus zum ersten Mal öffentlich im alten Konzertsaal der Königin-Elisabeth-Musikkapelle gespielt. Der Saal gleicht einem alten Pariser Salon—er ist halt nur etwas größer. Der amerikanische Pianist und Pädagoge Alan Weiss saß am jenem Tag im Publikum. Ich war noch sehr klein and zierlich und mein Klang war noch nicht sehr groß, aber Weiss schien begeistert zu sein und sagte mir, dass man Chopin genau so spielen soll. Nachdem ich ihm Chopin später privat vorspielte, erklärte er, dass ich zum Chopin-Spiel geboren sei.

Das die Aufnahme beschließende Werk, Crystal Dream, liegt mir ganz besonders nah. Albena schrieb es für mich, als ich elf Jahre alt war, mit der Absicht, mich mit einem moderneren Stil vertraut zu machen. Sie freut sich jedes Mal, wenn ich das Stück spiele und meint, das ich ein gutes Gefühl für zeitgenössische Musik habe. Ich bin der Meinung, dass man jedem musikalischen Stil viel Engagement und Verständnis entgegenbringen muss.

Ich erinnere mich daran, dass einer meiner Klavierpädagogen mir vor mehreren Jahren sagte, dass mein Spiel zu erwachsen klänge; ich sollte versuchen, mehr wie ein Kind zu spielen. Ich war darüber sehr erstaunt—ich war doch tatsächlich ein kleines Kind, und ich spielte die Musik genauso, wie ich sie fühlte und wie ich dachte, dass sie gespielt werden muss. Dasselbe gilt auch für die Musik auf dieser Aufnahme.


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