Details

"braiding bach"

Komponist: Johann Sebastian Bach, Andreas Woyke

Interpret(en): Andreas Woyke

Aufnahme: April 2008

Qualität: DSD

EAN: 4260052380369

Bestell-Nr.: ARS 38 036

Spieldauer: 83:31

Veröffentlicht: 10.10.2008


Die Idee des Verflechtens („braiding“) von Werken der klassischen Musik, in diesem Falle des Barock, mit eigenen Kompositionen auf einem Tonträger entstand hauptsächlich aus der Improvisation, welche ein unentbehrlicher Teil meiner künstlerischen Aktivität ist, seit ich Musik ausübe. Aus dem freien Improvisieren oder einer eigenen Komposition heraus in einer Spontanidee in ein klassisches Werk zu münden hat mir bewußt gemacht, wie stark die gegenseitige Wirkung beider Stücke aufeinander ist und wie völlig neu die Hörerfahrung des klassischen Werks im Anschluß an ein Eigenes wird, auch wenn oder gerade weil es – wie ein einzelner Satz einer Sonate oder Suite – aus dem ursprünglich vom Komponisten definierten Zusammenhang genommen wird.
Andreas Woyke


1    Bach    Präludium C-Dur BWV 846a (Wohltemp. Klavier I)
2    Woyke    Himalayan Sunrise
3    Bach    Sarabande cis-moll aus der 6. Englischen Suite BWV 811
4    Woyke    Desert's Song
5    Bach    Sarabande a-moll aus der 2. Englischen Suite BWV 808
6    Woyke    Primavera Friulana
7    Bach    Sarabande D-Dur aus der 4. Partita BWV 828
8    Woyke    Facing North
9    Bach    Sarabande h-moll aus der 3. Französischen Suite BWV 814
10    Woyke    Amelie
11    Bach    Sarabande g-moll aus der 3. Englischen Suite BWV 809
12    Woyke    After Sunset Over Green Trees
13*   Bach    Fuge C-Dur BWV 846b (Wohltemp. Klavier I)

13*    only on / nur auf SACD
       

Andreas Woyke, Klavier 
Tipps

Rezensionen
www.klassik-heute.com
Peter Cossé schrieb bei klassik-heute.de am 03.12.2008 Folgendes über diese Cd:
"Eigenes, selbst Erfundenes in liebenswerten Farben und Klängen umrahmt, durchsetzt, sanft durchbrochen von friedvollen Miniaturen Johann Sebastian Bachs – so möchte ich Andreas Woykes Dramaturgie dieser mutigen Zusammenstellung leiser, nachdenklicher Stücke beschreiben und deuten. Er weiß die aus dem reichen Kantoren-Nachlass gesammelten, zwischen die reisefreudigen Musikerfahrungen platzierten Sarabanden ehrlich, korrekt zu formulieren. Die weit über die musikalische Geographie zwischen Himalaya und Friaul, zwischen Wüste und Norden erdachten Passagen von eigener Hand sind von meist ruhiger Gesinnungsart – wenn man so will: Keith Jarrett in melancholischer Ferienstimmung.

Die gemächlichen Sarabanden aus der zeitlosen Vergangenheit des barocken, des Bachschen Schaffens fügen sich in dieses Konzept der Gegenüberstellung ein, obwohl ich – aus der gespannt lauschenden Sicht des Hörers – zuweilen den Appetit verspürt habe, einmal etwas Rasches, etwas Brillantes zu erleben.

Der verwendete Fazioli beweist Kultur und das nötige Aroma für dieses – wenn ich mich nicht täusche – meditative Projekt. Es ist, als ob ein vom Alltag – um nicht zu sagen: vom Schicksal – getroffener Künstler unter dem Schutz der indirekten, der unaufgeregten Klänge zu sich selbst und damit zu seinem hörenden Gegenüber zu finden versucht. Kein Aufschrei in Noten und Tönen, eher ein Flehen, starke Gefühle, Schmerzliches im Leisen zu dechiffrieren. Das könnte der Auftrag sein, diese im Besten Sinne sonderbare Einspielung zu akzeptieren und weiter zu empfehlen."

translation by Kirsten Woyke-Wood:
["Inventions - his own, self-made, framed in lovely colors and sounds, permeated by and gently interspersed with miniatures by Johann Sebastian Bach - this is how I want to describe and interpret Andreas Woyke's dramaturgy in his courageous compilation of soft, meditative pieces. He knows how to correctly and honestly phrase the Sarabandes that are collected from the cantor's abundant estate and placed between the journey-related musical experiences. His hand-made passages that go far beyond the musical geography between the Himalayas and Friaul, between desert and North are, for the most part, of a calm nature - Keith Jarrett in a solemn holiday mood, if you will.

The ambling Sarabandes of Bach's and the Baroque’s timeless work fit into this concept of a comparison, although I - from the perspective of an intently listening audience - felt an appetite to experience something swift, something stellar. The use of Fazioli proves culture and the necessary aroma for this -if I am not mistaken- meditative project. It is as if the artist, struck by daily routine or by destiny, for lack of a better term, is trying to find himself and connect to his listening counterpart in the same process, protected by the indirect and unagitated soundscapes. No outcry in notes nor tones, rather a pleading, strong feelings, to decipher painfulness quietly - that could be the appointment to accept and recommend this recording that is special in the most benevolent sense of the word."]
 
Piano news 2/2009 März/April
Anja Renczikowski schrieb in Piano News Folgendes über diese Cd:
"'Bach verflochten' - könnte man frei den Titel der CD übersetzen. Was sich dahinter verbirgt, sind Werke von Johann Sebastian Bach im Wechsel mit Eigenkompositionen des Pianisten Andreas Woyke. Ruhig, sanft, ja meditativ ist dieses klangliche Beziehungsgeflecht. Die einen mögen es als mutig und reizvoll ansehen, die barocken Sarabanden und Präludium und Fuge einmal in einem anderen Kontext zu hören, die anderen könnten verwirrt oder entrüstet über die Unbefangenheit gegenüber dem Meister Bach den Kopf schütteln. Wer keine Angst vor neuen Ideen hat und auch gegenüber agogischen und dynamischen Freiheiten keine Ressentiments hegt, der wird mit dieser Aufnahme seine Freude haben. Noch etwas zu den Eigenkompositionen. Sie sind "durch Einflüsse des modernen Jazz mit seinem Klangfarbenreichtum" entstanden: musiikalisch schlicht, kontemplativ und nachhdenklich. In Zeiten, in denen Virtuosität und die sklavische Rückbesinnung auf Historismus Konjunktur haben, ist die CD ein durchaus sehr persönliches und mutiges Projekt."
 
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