Alexander Porfirjewitsch Borodin (1833-1887), in erster Linie Arzt, Chemiker und Staatsrat, war zeitlebens ein begeisteter Freund des häuslichen Musizierens. Seine kompositiorischen Aktivitäten betrieb er sozusagen nebenher aus Autodidakt. Borodins Quintett zählt zu den frühesten Vertretern nationalrussischer Kammermusik, mit volksliedhafter, von russischer Folklore inspirierter Thematik und Rhythmik. Es dominiert die Tonart F-moll - nur gelegentliche Ausweichungen nach As-Dur bzw. F-Dur treten auf. Doch gewinnt Borodin seiner Grundtonart eine Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten ab, von schwärmerischer Extase zu dunkler Melancholie, von spielerischer Heiterkeit bis rhythmischen drängendem Impetus.
Alexander Glasunow (1865-1936), ein Komponist zwischen den Zeiten, wurzelt mit seinem Schaffen noch ganz im 19. Jahrhundert in Nachfolge seines Lehrers N. Rimsky-Korssakow, als Kompositionslehrer dagegen (z.B. von D. Schostakowitsch) wirkt er intensiv in die Entwicklungen des 20. Jahrhunters hinein. Sein Quintett A-Dur op. 39 ist traditionell viersätzig angelegt, mit kantablen Themen, chromatisch gespannter Harmonik und - trotz vieler agogischer Feinheiten - prägnanten Rhythmen.

Alexander P. Borodin (1833-1887)
Streichquintett f-moll
Allegro con brio
Andante ma non troppo
Menuetto
Prestissimo

Alexander Glasunow (1865-1936)
Streichquintett op. 39
Allegro
Scherzo, Allegro moderato
Andante sostenuto
Allegro moderato

Quintetto Renano:
Karel Sovicek, 1. Violine
Werner Pecl, 2. Violine
Maren Hansing-Westermann, Viola
Dieter Messlinger, 1. Violoncello
Gottfried Behler, 2. Violoncello