opia – as you like it.

Reinhold Friedrich, Sebastian Küchler-Blessing – Oh Mensch! Gib Acht!

Tsintsabadze – Tribute to Rachmaninoff

Violina Petrychenko – Winter Whispers

Yuhao und Linda Guo – Mythen

Sofia Pavone, Hedyet Djeddikar – da.zwischen

November / Dezember 2023

opia – as you like it.

November / Dezember 2023

Wie es beliebt – scherzhaft, sinnlich, dramatisch. In die musikalischen Tiefen dieses Spiels begibt sich opia – lässt Literatur der Renaissance bis zum Frühbarock miteinander verschmelzen.

Die MusikerInnen interpretieren in diesem atmosphärischen Programm sinnliche Lieder und schwungvolle Tänze mit Gesang, Blockflöten, Viola da gamba, Cembalo und Perkussionsinstrumenten. In unterschiedlichen Besetzungen variieren sie die Klangfarben von intimer bis prachtvoller Kammermusik und eigenen Quodlibets.

Inspiriert von der Shakespeare’schen Verwechslungs-Komödie bewegen auch wir uns musikalisch zwischen den Welten: Entdecken das savoir vivre am französischen Hofe, eilen ins g’sellige Wiener Wirtshaus, flüchten vor der Pest in die warme Umarmung der englischen Melancholie, überwinden mitten in der deutschen Waldeinsamkeit rauschende Flüsse, spüren den milden Westwind Italiens auf unserer Haut, und träumen des Nachts an der spanischen Küste von der großen Liebe.

opia, bestehend aus 6 Musikerinnen und Musikern, verbindet klangliche Vielfalt, Intensität im Ausdruck, rhythmische Raffinesse und experimentelle Spielfreude. Gegründet im Frühjahr 2019, konzertierte opia bereits in Österreich, Deutschland, Italien und Israel, unter anderem beim Grafenegg Festival und den Festspielen Alter Musik Innsbruck. Der Schwerpunkt des Ensembles liegt auf lebendiger Interpretation, Rekomposition und Improvisation von Musik des Spätmittelalters, der Renaissance und des Frühbarocks.

Reinhold Friedrich, Sebastian Küchler-Blessing – Oh Mensch! Gib Acht!

November / Dezember 2023

Trompete und Orgel – und doch denkbar entfernt vom Üblichen dieser beliebten Besetzung: das ist „O Mensch, gib Acht!“ – nicht nur Eyecatcher, sondern Programm, wenn der Weltklassetrompeter Reinhold Friedrich und der Essener Domorganist Sebastian Küchler-Blessing zeitgenössische Werke, die als Reaktion auf das Grauen des Dritten Reichs entstanden, in den Dialog mit Bearbeitungen romantischer Werke stellen: neben dem titelgebenden langsamen Satz aus Mahlers Dritter erklingen „Kol Nidrei“ von Max Bruch und Brahms’ „O Tod, wie bitter bist Du“. Eigens für diese Produktion schrieb der von György Ligeti hochgeschätzte Zsigmond Szathmáry ein „…ad memoriam…“ über das Holocaust-Mahnmal in Berlin. Bei weiteren Werken wirkt darüberhinaus das Geschwisterpaar Kristina Schoch (Blockflöte) und Andre Schoch (Trompeter bei den Berlinern Philharmonikern) mit – etwa bei vier Epigrammen nach hebräischen Liedern für Blockflöte und Orgelpedal des Freiburgers Otfried Büsing. Aufgenommen an der Rieger-Orgel im nach Kriegszerstörung wiederaufgebauten Essener Dom, tobt zeitgleich Krieg auf europäischem Boden: Selten einmal dürfte ein „Oh Mensch! Gib Acht!“ von größerer Aktualität gewesen sein.

Tsintsabadze – Tribute to Rachmaninoff

November / Dezember 2023

Mit Stolz präsentiere ich eine Sonderausgabe, die dem berühmten Pianisten, Komponisten und Dirigenten Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow gewidmet ist, dessen tiefes musikalisches Genie die Welt der klassischen Musik unauslöschlich geprägt hat. Seine Musik vermischt nahtlos Elemente der russischen Romantik mit Einflüssen westeuropäischer Traditionen und schafft so einen unverwechselbaren, ausdrucksstarken Stil und die Fähigkeit, ein breites Spektrum an Emotionen hervorzurufen.

Er war für mich immer ein leuchtendes Beispiel für eine unerschütterliche Hingabe an die Musik und hat mich immer ermutigt, trotz persönlicher und beruflicher Herausforderungen durchzuhalten und nach künstlerischer Höchstleistung zu streben. Mit diesem Album zolle ich Sergei Rachmaninoff anlässlich seines 150. Geburtstages und seines 80. Todestages Tribut und stelle einige seiner bemerkenswerten und zeitlosen Werke vor.

Eine weitere wichtige Person in meinem Leben, zu deren 80. Jahrestag ich dieses Album produziere, ist Maestro Vakhtang Jordania. Wir nahmen Rachmaninoffs zweites Konzert mit dem Russischen Bundesorchester in Moskau im Jahr 2000 auf, als ich 18 Jahre alt war, nachdem ich beim Internationalen Wettbewerb in Italien den "Jordania-Sonderpreis" gewonnen hatte. Das war meine allererste CD-Aufnahme und einer der bemerkenswertesten Momente in meinem Leben, der mich in vielerlei Hinsicht motiviert hat. Shorena Tsintsabadze

Violina Petrychenko – Winter Whispers

November / Dezember 2023

Die Pianistin Violina Petrychenko setzt sich sehr authentisch dafür einsetzt, die ukrainische Musik und Kultur bekannter zu machen. ‚Wintergeflüster / Ukrainische Klaviergeschichten‘ ist eine musikalische Reise in ihre Heimat, wo die Erinnerungen an die alten Traditionen des Weihnachtsliedes bewahrt werden. Die meisten Stücke sind zum ersten Mal aufgenommen, was die Veröffentlichung ziemlich einzigartig macht.

Yuhao und Linda Guo – Mythen

November / Dezember 2023

Diese CD vereint Werke von drei herausragenden Komponist:innen des 19. und 20. Jahrhunderts, die die Verbindung zwischen Violine und Klavier jeweils in einzigartiger Weise kompositorisch interpretieren.

Die Violinsonate Op. 18 von Richard Strauss entführt Sie in eine Welt der melodischen Schönheit und der harmonischen Einheit zwischen beiden Instrumenten. Strauss, bekannt für seine sinfonischen Dichtungen und Opern, zeigt hier seine meisterhafte Fähigkeit, die Virtuosität der Violine mit der pianistischen Brillanz zu verbinden.

Clara Schumanns Drei Romanzen für Violine und Klavier Op. 22 offenbaren eine zärtliche und ausdrucksstarke Verbindung zwischen den Instrumenten. Als eine bemerkenswerte Pianistin und Komponistin des 19. Jahrhunderts zeigt Clara Schumann hier ihre meisterliche Fähigkeit, die Violine und das Klavier in einer intimen Einheit zusammenzubringen.

Die Mythen Op. 30 vom polnischen Komponisten Karol Szymanowski entfalten sich als faszinierende musikalische Erzählungen aus der griechischen Mythologie. Hier wird die Violine zur Geschichtenerzählerin, während das Klavier die dramatischen und expressiven Aspekte der Mythen einfühlsam begleitet. Die beiden Instrumente verschmelzen zu einem geheimnisvollen und farben-frohen Gesamtklang.

In jeder dieser Kompositionen wird deutlich, wie beide Instrumente gemeinsam eine außergewöhnliche Ausdruckskraft entfalten. Ob es sich um melodische Schönheit, zarte Ausdrücke oder drama-tische Erzählungen handelt – diese Werke zeigen die zeitlose Faszination und die einzigartige Verbindung zwischen Violine und Klavier.

Sofia Pavone, Hedyet Djeddikar – da.zwischen

November / Dezember 2023

„Sei willkommen, Zwielichtstunde!“ Mit diesen Worten begrüßt das gleichnamige Lied von Johannes Brahms die Abenddämmerung. Das besondere Licht und die damit einhergehende Stimmung schaffen Raum für ein seelisches Erleben, das über irdische Grenzen hinausgeht. Hier bewegen wir uns bereits mittendrin, da.zwischen

Wir, Sofia Pavone und Hedayet Jonas Djeddikar, laden Sie mit dorthin ein – schon seit Jahren verbindet uns in unserer Arbeit eine große Leidenschaft für die Kunstform Lied. Interessant für uns und ganz nah an unserem eigenen Erleben ist die Beschäftigung mit dem Begriff des „Zwischen“ – wir leben als Deutschitalienerin und Deutschperser jeweils zwischen zwei Kulturen; das lenkt unser Augenmerk besonders darauf, wie viele unterschiedliche Arten von Zwischen existieren.

Zwischen Tag und Nacht.
Zwischen Traum und Wirklichkeit.
Zwischen Leben und Tod.
Zwischen Welten.
Zwischen Dir und mir.

Was genau ist dieses Zwischen? Raum? Zeit? Möglichkeit? Was außerhalb des Zwischen liegt, scheint limitiert, innerhalb dieser Dimension jedoch findet sich Freiheit, Entgrenzung und Aufbruch.

Zwischenzustände, Zwischenwelten und Zwischentöne dienen schon seit jeher als Inspiration für Künstler, in der Auseinandersetzung mit sich selbst, der Zeit, der Liebe und dem Tod: Thematiken, die sich im Kunstlied, das sprachlich-literarische und musikalische Mittel vereint, wiederfinden und die zeigen, wie sich, bei DichterInnen und KomponistInnen gleichermaßen, in unterschiedlichen Ausdrucksformen und unterschiedlichen Kulturkreisen, ähnliche Prozesse und verwandte Seelenzustände manifestieren. Bewusst setzen wir im vorliegenden Programm Lieder neu und unkonventionell zueinander in Beziehung, sodass ein eigener, dreiteiliger Zyklus entsteht.