Der hervorragende Ruf, den Hermann Bäumer seine nicht nur solide, sondern auch äußerst kreative Arbeit seit 2004/05 als Generalmusikdirektor für das Musikleben der Stadt Osnabrück eingebracht hat, spiegelt sich nicht nur im großen Publikumszuspruch und im Lob der Fachpresse, sondern unter anderem auch in einer Vielzahl von Gastdirigaten im In- und Ausland.
In dieser Saison dirigiert Bäumer in Osnabrück die Premieren von Puccinis Turandot, Poulencs Dialog der Karmeliterinnen sowie die Uraufführung von André Werners Lavinia A., einer Oper nach Shakespeare. Auf den Konzertprogrammen stehen neben Werken von Mahler, Mendelssohn und Bruckner auch Musik von Tan Dun, Josef Bohuslav Foerster und Dutilleux. Die Gastdirigate der laufenden Spielzeit führen Hermann Bäumer u. a. zur NDR Radiophilharmonie, zum Iceland Symphony Orchestra, zum Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, zur Philharmonie Jena oder auch zu den Hofer Symphonikern. Weitere Höhepunkte der vergangenen Saison waren Janáceks Jenůfa mit Anja Silja und Konzerte mit Anatoli Kotscherga.
Der in Bielefeld geborene Hermann Bäumer begann mit sechs Jahren, Klavier zu spielen. Später erhielt er auch Violoncello- und Posaunenunterricht und studierte dann in Detmold und Leipzig Dirigieren. Von 1992 bis 2003 war er Posaunist bei den Berliner Philharmonikern, mit dessen Blechbläserensemble ihn eine langjährige Zusammenarbeit verband. Weiterhin stand Hermann Bäumer u. a. bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, beim Radiosinfonieorchester Oslo oder den Bamberger Symphonikern am Pult und war bei Festivals wie dem Rheingau Musik Festival und dem Heidelberger Frühling zu Gast. Besonderer Höhepunkt war eine Berliner Aufführung von Schönbergs Pierrot Lunaire mit Christine Schäfer.
Darüber hinaus ist Hermann Bäumer landesweit besonders geschätzt für seine Jugendarbeit, die sich in der Zusammenarbeit mit zahlreichen Jugendorchestern äußert wie in vergangenen Saison beispielsweise mit den Landesjugendorchestern Nordrhein-Westfalen, Berlin und Rheinland-Pfalz.
Eine besondere Affinität hat Hermann Bäumer zum außergewöhnlichen musikdramatischen Repertoire. So hatte in Osnabrück in der vergangenen Saison Alex Nowitz’ Bestmannoper unter großer Beachtung von Presse und Publikum ihre Uraufführung; und bei nicht minder großer Aufmerksamkeit stand in der Saison 2004/05 Hans-Werner Henzes Wundertheater auf dem Spielplan. Mit der NDR Radiophilharmonie nimmt Hermann Bäumer in dieser Saison August Ennas Heiße Liebe für CPO, und mit dem Iceland Symphony Orchestra Jón Leifs Edda I auf. Zu weiteren Plattenaufnahmen gehört die Ersteinspielung des besagten Wundertheater von Henze sowie die Sinfonien Nr. 1 und 2 von Karl Höller mit den Bamberger Symphonikern. Ein weiteres anstehendes Projekt ist die Kompletteinspielung der Symphonien von Josef Bohuslav Förster bei Dabringhaus.
Januar 2007