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Franz Liszt

* 22.10.1811 in Raiding (damals Ungarn; heute: Burgenland, Österreich)
† 31.07.1886 in Bayreuth

Franz Liszt war ein Komponist, Pianist, Dirigent und Musikschriftsteller deutsch-ungarischer Herkunft. Nach erstem Musikunterricht bei seinem Vater war er zunächst von 1822 an in Wien Klavierschüler von Carl Czerny und studierte dort auch Komposition bei Anton Salieri. Ab 1824 bzw. ab 1826 schlossen sich Studien bei Anton Reicha und bei Ferdinand Paër in Paris an, nachdem seine Bewerbung um Aufnahme in das Pariser Konservatorium am Einspruch Luigi Cerubinis gescheitert war. Bereits ab 1824 trat Liszt in Frankreich und England pianistisch hervor; in den folgenden Jahren bis 1847 feierte er überall in Europa triumphale Erfolge als Klaviervirtuose und begründete seinen Ruf als bedeutendster Pianist des 19. Jahrhunderts. Der Konzerttypus des Klavier-Recitals geht auf ihn zurück.
Das Auftreten des Geigers Niccolò Paganini 1831 in Paris war für Liszt ein Schlüsselerlebnis hinsichtlich seiner weiteren kompositiorischen
und pianistischen Entwicklung. Virtuosität war nicht mehr länger Selbstzweck, sondern wurde Mittel zum Zweck. Wichtige Impulse verliehen ihm, neben den vielfältigen literarischen Anregungen, auch die Freundschaften mit Hector Berlioz und Frédéric Chopin. Von 1848 bis 1861 wirkte Liszt als Hofkapellmeister in Weimar. Dort entstanden die Endfassungen seiner beiden Klavierkonzerte und wichtiger Klavierwerke, sowie die großen Symphonischen Dichtungen, eine Gattung, die er erschaffen hat. Mit diesen Kompositionen wurde er zum wichtigsten Vertreter der Neudeuschen Schule. In Weimar dirigierte er, neben vielen anderen Werken, 1850 die Uraufführung von Wagners „Lohengrin“. 1861 war er Mitbegründer des Allgemeinen Deutschen Musikvereins, hielt sich in diesem Jahr aber auch längere Zeit in Rom auf und empfing dort die niederen geistlichen Weihen. Während seiner letzten Lebensjahre widmete er sich überwiegend der Komposition geistlicher Werke. 1886 verstarb er während der Festspiele in Bayreuth.
Liszts Bedeutung als Komponist, Pianist, Dirigent und Pädagoge ist unübersehbar. Er hat, erneuernd und visionär, zu fast allen Gattungen
der Klaviermusik, des Liedes, des Melodrams, der geistlichen und weltlichen Chormusik, der Oper und der Symphonik eigene und bleibende Beiträge geleistet.


Text: Claus-Dieter Hanauer
Bild: Foto von Franz Hanfstaengl, 1858
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


 

 

 
 
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