Details

"Ludwig van Beethoven – Sonatas"

Komponist: Ludwig van Beethoven

Interpret(en): Friedrich Kleinhapl, Andreas Woyke

Aufnahme: Oktober 2008

Qualität: DSD

EAN: 4260052380352

Bestell-Nr.: ARS 38 035

Spieldauer: 74:45

Veröffentlicht: 01.03.2009


Mit fünf kontrastreichen Sonaten und drei Variationenzyklen hat Beethoven das Violoncello als Duo-Instrument in der kammermusikalischen Praxis verankert. Die solistischen Möglichkeiten des »kleinen Basses«, des Violoncellos, wurden zusätzlich durch sein Tripelkonzert hervorgehoben, das er 1803/04 schrieb. Beethoven trug mit seinen Werken entschieden dazu bei, dass sich das Violoncello seit dem 19. Jahrhundert als Soloinstrument durchsetzte, aber auch bei Virtuosen wie bei Amateuren, das Ausdrucksmittel des Vornehm-Feinsinnigen wurde.

Mit fünf kontrastreichen Sonaten und drei Variationenzyklen hat Beethoven das Violoncello als Duo-Instrument in der kammermusikalischen Praxis verankert. Die solistischen Möglichkeiten des »kleinen Basses«, des Violoncellos, wurden zusätzlich durch sein Tripelkonzert hervorgehoben, das er 1803/04 schrieb. Beethoven trug mit seinen Werken entschieden dazu bei, dass sich das Violoncello seit dem 19. Jahrhundert als Soloinstrument durchsetzte, aber auch bei Virtuosen wie bei Amateuren, das Ausdrucksmittel des Vornehm-Feinsinnigen wurde.

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Cellosonaten Nr. 1 – 3

Sonate für Violoncello und Klavier op. 5 Nr. 1 in F-Dur (1796)
1.    Adagio sostenuto – Allegro
2.    Rondo, Allegro vivace

Sonate für Violoncello und Klavier op. 5 Nr. 2 in g-moll (1796)
3.    Adagio sostenuto e espressivo – Allegro molto più tosto presto    
4.    Rondo, Allegro  

Sonate für Violoncello und Klavier op. 69 in A-Dur (1807/08)
5.    Allegro ma non tanto   
6.    Scherzo, Allegro molto
7.    Adagio cantabile –
8.    Allegro vivace    


Friedrich Kleinhapl, Violoncello
Andreas Woyke, Klavier


Pizzicatos Excellentia Awardausgezeichnet mit:
Excellentia Award

der Fachzeitschrift "pizzicato"





Tipps

Auszeichnungen

Unsere SACD-Produktion
"Ludwig van Beethoven - Sonatas"
wurde mit dem "Excellentia Award for 04/2009"
der Fachzeitschrift "pizzicato" ausgezeichnet. 
www.pizzicato.lu
Den ausführlichen Text zur Auszeichnung finden Sie auf der Produktseite unter Rezensionen.

Rezensionen
Kleine Zeitung
Ernst Naredi-Rainer schrieb bei kleinezeitung.at am 26.02.2009 Folgendes über diese Cd:
"Düsteres Drama, leichte Eleganz, prachtvoller Ton
Friedrich Kleinhapl nahm Beethovens Sonaten auf.

Just um ein Gravitationszentrum der Celloliteratur hat Friedrich Kleinhapl lange Zeit einen Bogen gemacht. Vielleicht gerade deshalb gelang ihm ein eigener, spontan anmutender, von Temperament und intensivem Gestaltungswillen geprägter Zugang zu Ludwig van Beethovens Cellosonaten.

Dynamik. Mit dem Pianisten Andreas Woyke, der ihm damit schon bei der fünften CD zur Seite steht, hat er im Oktober die ersten drei der fünf Sonaten in der List-Halle in Graz mit differenzierter Dynamik und allen Wiederholungen eingespielt. Sehr präsent bildet die Aufnahme den prachtvollen Ton des 1743 von Giovanni Battista Guadagnini erbauten Cellos ab, so präsent, dass bisweilen auch die Bogenarbeit und der Atem des Grazer Künstlers hörbar werden.

Düsteres Drama. Kleinhapl unterstreicht elegant den spielerischen Charakter der F-Dur-Sonate op. 5/1, entwirft die Einleitung zur g-moll-Sonate op. 5/2 als düsteres Drama, aus dem er mit Elan davonstürmt, und pendelt in der A-Dur-Sonate op. 69, kontraststark zwischen weicher Lyrik und forschem Tonfall."
 
Pizzicato's Excellentia Award for 04/09
RéF schrieb für pizzicato Folgendes über diese Cd:
"Dies ist eine jener Platten, die man in den Player schiebt und bei denen gleich die ersten Takte einen aufhorchen lassen. Dann steigert sich die Freude am Zuhören schnell bis hin zu größter Begeisterung, mehr noch, zum Erstaunen, wie es möglich ist, dass wir bei der Fülle existierender Einspielungen, diese drei Sonaten noch nie so gehört haben wie auf dieser CD, sie so 'neu' erleben.

"Beethoven setzt (...) nicht nur nach dem Vorbild der Geige die konzertant-virtuosen Möglichkeiten des Cellos ein. Ebenso entwickelt er in diesen Werken den vollen Farbreichtum der verschiedenen Lagen, die der Geige in der Höhe nicht nachstehen, zusätzlich aber noch über eine sonore Basslage verfügen. So etabliert Beethoven das Cello als Soloinstrument, das der Geige absolut ebenbürtig ist. Mit den fünf Cellosonaten schafft Beethoven zugleich Beginn und ersten Höhepunkt einer neuen Gattung." Das schreibt der österreichische Cellist Friedrich Kleinhapl über Beethovens Cellosonaten, von denen er nun also drei Stück mit seinem Klavierpartner Andreas Woyke aufgenommen hat.

Von existierenden Einspielungen war die Rede. Wir hörten uns zum Vergleich einige davon wieder mal an: Casals, Rostropovich, Starker, Ma, aber auch jüngere wie Gastinel.... Bei keiner der Vergleichsaufnahmen haben wir jene uneingeschränkte Genugtuung empfunden wie bei Kleinhapl und Woyke, denn in diesen Interpretationen stimmt einfach alles, die Musikalität, der Ausdruck, die Balance und auch der Klang der wunderbar ausgewogenen SACD-Produktion. Da waren überall Meister am Werk!

Zunächst der generelle Eindruck: Kleinhapl und Woyke spielen immer ausdrucksvoll, immer in höchstem Maße kommunikativ, aber sie übertreiben nie. Sie meiden jedes mögliche Pathos, sie meiden die große bedeutungsschwangere Geste, sie meiden jeden überflüssigen Nachdruck, jeden Gefühlsüberschwang, jede Kopflastigkeit auch... und sind doch so weit entfernt von Sachlichkeit und Ernsthaftigkeit. Was sich als natürlicher Musikfluss anhört, ist bis ins letzte Detail höchst persönlich und zudem aus einem so harmonisch konzipierten Ganzen heraus musiziert, dass sich einem die drei Sonaten in diesen Aufnahmen auf die Gehirnplatte einbrennen und für die Partition Beethoven-Cellosonaten auch gleich eine Disk-Formatierung besorgen. Sie erheben widerstandslos Alleinherrschafts-Anspruch.

Nach dem liebevoll gestalteten Adagio sostenuto der ersten Sonate entführen uns Kleinhapl und Woyke in das beschwingteste und tänzerischste Allegro, das wir je gehört haben. Das ist pure Freude. Elan, Wohlklang, Kantabilität und die spürbare Begeisterung der Musiker, ihr Publikum mit dieser entzückenden Musik mitzureißen, versetzen uns in einen seltenen Musikrausch, der auch im Rondo nachhaltig weiterwirkt.

Mit seinen bestens dosierten Kontrasten beginnt das Adagio sostenuto der zweiten Sonate ebenso dramatisch wie grüblerisch-traurig. Wie Kleinhapl und Woyke dann dem anschließenden Allegro molto entgegensteuern, ist einfach genial. Da ergibt sich im Dialog ein 'Wort' aus dem anderen, Struktur und innere Logik werden klar und deutlich formuliert wie in sonst keiner mir bekannten Interpretation. Die Spontaneität des Spiels ist ein weiterer Vorzug, der uns wie gebannt zuhören lässt, wie sich denn das Drama, das da vor unseren Ohren passiert, auflösen wird. Und das geschieht dann so natürlich wie der Sonnenstrahl, der zwischen zwei düsteren Wolken durchdringt, diese machtvoll verdrängt und zunächst einmal Energie aufstaut, die sich im Laufe der restlichen zwölf Minuten dieses langen ersten Satzes freisetzen wird, bis in der 'Schlussrunde' sämtliche noch möglichen Probleme endgültig gelöst sind. Umso freier erklingt dann der letzte Satz.
Aufregender noch geht es in der 3. Sonate zu, dem Opus 69, wo sich Kleinhapl und Woyke nicht ständig bekämpfen, wie Maisky und Argerich das tun, sondern wirklich an einem Strang ziehen, um Beethovens Gemütszustände "zwischen Tränen und Trauer", wie er selber auf eine Abschrift der Partitur schrieb, optimal wiederzugeben, wunderbar rhetorisch, zielstrebig und mit so viel Elan und innerem Feuer, dass der Hörer völlig in den Sog der Musik gerät und sich nur im knapp anderthalb Minuten langen Adagio Cantabile etwas erholen kann, ehe der fieberhafte finale Rush einsetzt."
 
NEWS, österreichisches Wochenmagazin
Andreas Woyke schrieb im österreichischen Wochenmagazin NEWS Folgendes über diese Cd:
"CD-Empfehlung der Woche
Ein außergewöhnlicher, von namhaften Dirigenten geschätzter österreichischer Cellist, der weder Heinrich Schiff ist noch in der Cello-Gruppe der Philharmoniker wirkt: Friedrich Kleinhapl, der schon eine bemerkenswerte Diskografie vorlegt, besticht mit wunderschönem Ton, technischer Brillanz und Beredsamkeit des Ausdrucks. Die eben erschienene CD mit Beethovens ersten drei Cellosonaten (F-Dur, g-Moll, A-Dur) trägt trotz des oft aufgenommenen Repertoires Züge einer Referenzeinspielung. Exzellent: der Pianist"
 
BR-online - Bayerischer Rundfunk | Bayern 4 Klassik, CD-Tipps
Fridemann Leipold äußerte sich im Bayerischen Rundfunk am 16.04.2009 wie folgt über diese Cd:
"Bislang galt er noch als Geheimtipp, doch das könnte sich mit dieser Beethoven-Einspielung ändern: Der 1965 in Graz geborene Cellist Friedrich Kleinhapl ist ein Espressivo-Musiker par excellence.

Auf seiner sympathischen Homepage spricht der bei Philippe Muller in Paris ausgebildete und von Paul Tortelier ermutigte Kleinhapl ganz offen von überstandenen lebensbedrohlichen Gesundheitskrisen, die ihn zum Umdenken zwangen, ihm Intuition und Selbstvertrauen zurückgaben. Es ist leicht nachvollziehbar, dass einer wie Kleinhapl, der sich selbst als "eruptiv romantischen Cellisten" bezeichnet und sich lange beim Repertoire jener Epoche am wohlsten fühlte, bisher einen großen Bogen um die fünf Cello-Sonaten von Beethoven machte - vielleicht auch aus einem "generellen Konflikt" mit dem "Giganten" heraus, wie Kleinhapl in seinem freimütigen Booklet-Essay mutmaßt. Erst nach der Lektüre zeitgenössischer Quellen von Haydn oder Czerny erschloss sich Kleinhapl Beethovens widersprüchlicher Charakter - und alle Klischees wichen schließlich "einer gänzlich unwienerischen Klangvorstellung. Darin haben mein Freund und Duopartner Andreas Woyke und ich uns bei Beethoven gefunden, von all diesen Extremen geleitet, nicht mit der Absicht, eine angenehm bequem zu hörende Interpretation einzuspielen."

Packendes Beethoven-Spiel

In der Tat bieten Kleinhapl und Woyke auf ihrer bereits fünften gemeinsamen CD, die wiederum die Live-Atmosphäre einer Konzertserie in SACD-Qualität eingefangen hat, hochspannendes, kontrastreiches Beethoven-Spiel. Ecken und Kanten dieser Gattungs-Erstlinge werden keinesfalls geglättet, Beethovens Ingrimm wird wider-borstig ausgestellt, markant akzentuiert und rhythmisch pointiert. Dabei kommen sein Witz und seine gesanglichen Qualitäten nicht zu kurz. Es ist schon erstaunlich, wie überzeugend ein von der romantischen Tradition herkommender Musiker wie Kleinhapl sich eine dem heutigen Standard adäquate Stilistik für die Wiener Klassik angeeignet hat. Und Kleinhapls kongenialer Partner Andreas Woyke macht mit brillantem Anschlag deutlich, dass dies wie auch bei Mozart "Sonaten für Klavier und Violine" - in dieser Reihenfolge - sind, die mit einem anspruchsvollen, mindestens gleichwertigen Klavierpart aufwarten. Dennoch hat sich Kleinhapl seine lodernde Intensität des Musizierens bewahrt; er und Woyke agieren rückhaltlos, aber nie unkontrolliert oder gar pathetisch. Packendes Beethoven-Spiel, das einen nicht kalt - und auf eine Fortsetzung hoffen lässt."
 
Kultur SPIEGEL Mai 2009 | Heft 5
Johannes Saltzwedel schrieb im Kultur SPIEGEL Folgendes über diese Cd:
"Warm und füllig oder analytisch-herb? Wo viele große Cellisten glaubten, sich entscheiden zu müssen, gelingt Friedrich Kleinhapl die Synthese. Er spielt die herrlichen Werke locker und doch enorm passioniert; Andreas Woyke verleiht dem oft dominanten Klavierpart Sanglichkeit, Dynamik und mitreißenden Schwung. Hoffentlich folgt bald der zweite Teil."
 
Audiophile CD des Monats - Stereoplay 05/2009
Attila Csampai schrieb in Stereoplay (5/2009) Folgendes über diese Cd:
"Eruptivkräfte eines freien Geistes

Mehr als 200 Jahre nach ihrer Niederschrift scheinen Beethovens Botschaften heute aktueller denn zuvor. Das haben uns zuletzt solche Beethoven-Extremisten wie Michael Korstick (in den Klaviersonaten) oder Paavo Järvi (in den Sinfonien) mit unverbrauchtem jugendlichen Feuer und rigoroser Gedankenklarheit neu erleben lassen: Jetzt hat ein tollkühner österreichischer Cellist im stets hellwachen, erregten, heftigen Dialog mit einem exzellenten deutschen Pianisten endlich auch die musikalischen Eruptivkräfte in Beethovens Cellosonaten in einer nie dagewesenen Vehemenz explodieren lassen – und damit diese frühen Zeugnisse der Celloliteratur endlich auf eine Stufe gestellt mit Beethovens Paradedisziplinen: Was der 43jährige Grazer Friedrich Kleinhapl auf seinem mächtigen Guadagnini-Cello und der gleichaltrige Andreas Woyke auf dem grossen Fazioli in den beiden frühen Cellosonaten op.5 und ebenso in der mittleren A-dur-Sonate an Leidenschaft, an subversivem Furor, an herber Schönheit und unbequemer Wahrheit ausbrechen lassen, indem sie sich einfach nur emotional einlassen auf Beethovens radikalen Seelendiskurs - das hat man bisher selbst von den Ikonen der Zunft so rigoros und unbestechlich noch nicht zu hören bekommen: Ihr kompromissloser, fast unwirscher Zugriff entspricht einerseits durchaus dem Bild des unangepassten, schroffen, rebellischen Genies, das den dekadenten Wiener Adel gleichzeitig schockierte und faszinierte, und zugleich gewähren sie in ihrer grenzwertigen, rauen Prägnanz klaren Einblick in die musikalische Werkstatt und den unbezähmbaren „Gestaltungswillen“ eines unfassbaren Genies, das hier auf Anhieb der neuen Gattung zwei Gipfelwerke bescherte: Kleinhapls kraftvoll-herber, ungeschminkter Ton verleiht dabei dem Cellopart die nötige baritonale Statur, um dem hochvirtuosen Klavierpart Paroli bieten zu können und so erleben wir einen Dialog „freier“ Individuen von höchster Intensität. Auch die hyperpräsente, geradezu haptisch-greifbare Mehrkanalbühne von Manfred Schumacher trägt entscheidend bei zu der stellenweise überfallartigen Wirkung einer Aufnahme, die uns die wahren inneren Dimensionen dieser stets vulkanischen Musik viel intensiver erleben lässt als jede auf Schönheit und Wohllaut ausgerichtete, abgesicherte Aufführung. Das ist eine Lehrstunde für starke Gemüter."
 
Ensemble 3/2009
Hans-Dieter Grünefeld schrieb in ensemble (3/2009) Folgendes über diese Cd:
"Extreme Gefühlsschwankungen hat Ludwig van Beethoven nach Ansicht von Friedrich KleinhapI in die Cello-Sonaten op. 5 gepackt, allerdings ästhetisch ordentlich organisiert. Es komme darauf an, den kompromisslosen Exhibitionismus des Komponisten zu erkennen. So hat denn Friedrich KleinhapI mit seinem Gesinnungspartner Andreas Woyke am Klavier delikate Hebungen und Senkungen der Emotionen in der ersten Sonate pointiert, dem heiteren Rondo sogar dreiste Staccato-Stacheln gegeben. Beim Adagio der zweiten Sonate brachen die Eingangsakkorde und die dritte Sonate hat ein geradezu bissiges Scherzo. Dazwischen: introvertierte Momente. Unbequem sind diese Interpretationen, doch aufregend."
 
Rondo, Nr. 577 | www.rondomagazin.de
Thomas Rübenacker schrieb in Rondo am 29.05.2009 Folgendes über diese Cd:
"Zuerst einmal sind das keine "Sonaten für Violoncello und Klavier", wie einem das Booklet weismachen will, sondern vom Komponisten ausdrücklich als "Sonaten für Klavier und Violoncello" bezeichnete Werke. Das sieht nicht nach einem großen Unterschied aus, ist aber einer: Das Cello begleitet zwar nicht, ist aber erstmals dem Klavier völlig gleichgestellt – denn auch dieses "begleitet" nicht. Es ist, zum ersten Mal, ein Dialog unter zwei ebenbürtigen Partnern. Und genau das drückt sich in der Umkehrung aus. Glücklicherweise spielen die beiden Interpreten das genau so – schon der Adagio-sostenuto-Beginn der ersten Sonate hat dieses präzise Aufeinander-Hören, diese musikalische Vertrautheit, die man "Dialog" nennen kann. Und wenn dann der Allegroteil losbricht, tut er das mit einer Virtuosität, die man bei Beethoven eigentlich nicht so kennt. Der Rezensent erinnert sich noch, wie sein Vater, ein Pianist, ihm immer einbläute, der Klavierpart dieser Sonaten sei ja viel schwieriger als der Cellopart. Aber egal, wie dem nun sei – Andreas Woyke und Friedrich Kleinhapl machen das ganz wunderbar, der eine auf seinem Fazioli-Flügel, der andere auf seinem Guadagnini-Cello. Ein echtes Paar – echte Partner. Man könnte neidisch werden, als Cellist wie als Pianist.

Kleinhapl bezeichnet sich im Booklettext als "eher eruptiv romantischen Cellisten", der anfangs seine Schwierigkeiten mit Beethoven gehabt hätte. Er sei "fasziniert" gewesen "von einer Sprache, der ich mich selbst nicht mächtig fühlte". Nun, er hat sie für sich gefunden: Gerade das anfängliche "Fremdeln" und der romantische Impuls machen diese Einlassung groß. Und sogar besser als die routinierten (und sicher sehr guten) Versuche zweier Wasserbüffel der Zunft wie Swjatoslaw Richter und Mstislaw Rostropowitsch. Woyke und Kleinhapl bringen eine Unwirschheit, fast eine Wut in diese Klänge, die Beethovens Dauergemütszustand sehr gut charakterisiert. Und eine Spontaneität, wie sie über das routiniert-souveräne Abbilden eines Notentextes hinausgeht: Man hat beim Hören oft das Gefühl, das werde zum ersten Mal vorgetragen, quasi-improvisatorisch – auch wenn man es selbst schon gespielt hat. Oder gerade dann! Das ist eine Aufnahme dreier Beethovensonaten, die sich spieltechnisch hinter keiner anderen verstecken muss – aber eben noch jenen Schuss "Leben" extra hat, was eine große Interpretation von einer guten unterscheidet. Man kann abschließend nur hoffen, dass Woyke und Kleinhapl die beiden späten Sonaten und die Variationswerke noch nachreichen werden!"
 
Fono Forum 08/09
Musik: 5
Klang: 5

Attila Csampai schrieb im Fono Forum Folgendes über diese Cd:
"Beethovens musikalische Botschaften kennen kein Verfallsdatum. Das haben uns in den letzten Jahrzehnten so manche Originalklang-Rebellen, zuletzt aber auch solche radikale Musiker wie Michael Korstick oder auch Paavo Järvi mit rigoroser Gedankenklarheit neu erleben lassen.

Jetzt hat ein mutiger österreichischer Cellist im stets erregten heftigen Dialog mit einem ähnlich draufgängerischen deutschen Pianisten auch die Sprengkräfte in Beethovens frühen Cellosonaten freigelegt und mit einer Vehemenz zur Explosion gebracht, die einen die wirklichen Dimensionen dieser musikalischen Revolution einmal richtig spüren lassen. Was der 43-jährige Grazer Friedrich Kleinhapl auf seinem mächtigen Guadagnini-Cello und der gleichaltrige Andreas Woyke auf dem großen Fazioli in den beiden frühen Cellosonaten op. 5 und ebenso in der mittleren A-Dur-Sonate an glühender Leidenschaft, an subversivem Furor, an herber Schönheit und unbequemer Wahrheit entfachen, indem sie sich einfach nur lustvoll und mit vollem Risiko einlassen auf Beethovens radikalen Seelendiskurs, das dürfte manchem musikalischen Feingeist Unbehagen verursachen.

Ihr kompromissloser, fast unwirscher Zugriff entspricht einerseits durchaus dem Bild des unangepassten, schroffen Rebellen, der den dekadenten Wiener Adel gleichzeitig schockierte und faszinierte, und zugleich gewähren sie in ihrer grenzwertigen rauen Prägnanz klaren Einblick in die musikalische Werkstatt und den unbezähmbaren „Gestaltungswillen" eines unfassbaren Genies. Der hyperpräsente Mehrkanalsound unterstreicht die überfallartige Wirkung dieses vulkanischen Dialogs, der auch den moralischen Kern dieser Musik genauer trifft als alles auf Schönheit getrimmte Gesäusel."
 
Audiophile Audition
Laurence Vittes schrieb für die Audiophile Audition am 19.08.2009 Folgendes über diese Cd:
"The SACD version creates a tangible sense of presence and depth adorned with high-quality, vinyl-type instrumental color and detail.

Beethoven may have given the official nod to the keyboard player when he pointedly titled the publication of his Opus 5: "Sonatas for piano and cello." Many cellists will disagree; they will tell you that their musical goal is to work as a team. Most pianists will agree. In practice, however, it's rarely achieved. Which makes this new recording doubly valuable.
Sneaking into each movement with sleek, slick tempos balanced by a poetically light hand on the throttle, the no longer obscure team of Friedrich Kleinhapl and Andreas Woyke positively renovate the old Beethoven homestead. They restore the impact of bold musical statements, and of the central structural position of the big allegro movements; they feel comfortable with adjusting tempos to what they consider are the musical needs of the piece at hand, and they don't mind speed. Time and time again, they find small beauties of melody and in the most subordinate of sub-thematic layers. Beethoven on the cello rarely runs this smoothly or this deep.
In the Scherzo of Op. 69, Kleinhapl and Woyke rediscover the joys of a fast-as-you-can tempo, and then proceed to courageously and outrageously re-phrase the big tune in the Trio, an impudent act which will have cellists and critics scurrying to consult their history books.
From a soundmeister's viewpoint, cello and piano must be a difficult combination to record. The balance between the instruments varies, but caught at the right volume, the sound softens and takes on a transparent glow, like analogue. The right volume is somewhere just beyond your reach, on the boundary between two of the possible listening perspectives: From the control room where you can turn it up really loud, or crouching on the stage at the cellist's side. In either case, Kleinhapl's GB Guadagnini cello (1743) swoops you up and puts you in the driver's seat as the music resonates through your body and soul.
The SACD version creates a tangible sense of presence and depth adorned with high-quality, vinyl-type instrumental color and detail; it's caught to impressive degree in conventional CD playback. Kleinhapl's
engaging and informative liner notes are translated with enthusiasm, rustic charm and poetry."
 
SA-CD.net
John Miller schrieb bei SA-CD.net Folgendes über diese Cd:
"Beethoven's cello sonatas are amongst his most unruly compositions. Always ground-breaking, in their dramatic contrasts and lack of respect for classical sonata form, they at last firmly established the cello as a solo instrument in chamber music on a par with the violin. Although the cello parts in the sonatas are not technically flamboyant, they exploit all of the cello's registers but concentrate on its singing abilities. Virtuoso status is rather afforded to the piano, which has all the runs and short cadenzas which the young Beethoven required in 1792 as a young pianist arriving in Vienna to make a new career for himself.

Notably, Beethoven's title pages for these sonatas referred to them as 'Sonatas for Piano and Cello', emphasising that, in contrast to previous practise where the cello merely doubled the keyboard's left-hand part, both instruments had fully written-out parts and were equal proponents.

In his extensive booklet remarks, Friedrich Kleinhapl refers to his keeping the Beethoven cello sonatas at a distance for some time, feeling he was unable to come to terms with their challenge. He researched details of Beethoven's life in Vienna and the evidence from Beethoven's peers about his struggles to accommodate his boorish and rebellious manners in polite Viennese society. Always mistrusting and suspicious of others, Beethoven ploughed his own, often lonely furrow, but nevertheless gained respect from his noble patrons (to whom he showed little respect in turn). Eventually he won fame from his audiences.

Kleinhapl and Woyke's performances of the first three cello sonatas on this disc deliberately set out to reflect Beethoven's complex, rebellious personality, and were caught on the wing in 3 live performances in Graz, Austria. They are certainly to be counted with the best recordings, such as the classically poised, beautifully-toned and slightly understated Brendels (father and son) and the well-rounded, passionate Wispelway/Lazic duo (Beethoven: Complete Sonatas & Variations - Wispelwey/Lazic ). True to their motivation, however, the Kleinhapfl/Woyke partnership explores the wild side of Beethoven in these sonatas. Quixotic changes of mood, dramatic surges in dynamics, unexpected sforzando accents, sudden pauses, tempestuous episodes of grim humour, the balm of carefree joy and deep introspection are all there in the scores. These full-blooded interpretations are in a class of their own, perhaps not for the faint-hearted (or always making comfortable listening) but I found them both compelling and inspiring. In their own terms, they are revelatory.

These readings drew my attention, more than others, to Beethoven's frequent use of peasant music. There are frequent earthy stomping and dancing rhythms, together with folk-song like motifs which are often gleefully distorted (pre-echoing Mahler's own cynical use of Austrian folk elements). The Rondo of Sonata Op.5 No. 2 starts with a cheeky rustic tune which is taken on a whirlwind ride before ending in the best of high spirits. In contrast, the Scherzo of Sonata No. 3 (written alongside of Symphonies 5 and 6) is a tough and heavily syncopated rustic tune which is taken to a frenzied pitch of edgy development, a tour de force in Kleinhapfl and Woyke's hands.

Andreas Woyke's pianism is not at all inferior to that of Brendel or Lazic in these sonatas, and he is fully empathic to the vivid drama and wide dramatic range of his partner's approach. Using a crisply-registered Fazioli piano, he relishes Beethoven's love of staccato (attested by Czerny, Beethoven's erstwhile pupil), giving the sonatas a strong rhythmic foundation. The duo have a real sense of ongoing dialogue and exchange which is the true gift of fine chamber music players, as I noted in their earlier disc of the Brahms cello sonatas.

I had no idea that these performances were taken from live concerts until I read a note of this in Kleinhapl's commentary. The balance is fine, with the cello half left, piano behind, and neither instrument being too close. There is bloom from a hall which has no particular ambient character, and the rear speakers add a touch of realistic perspective. Remarkably, there are no noticeable audience noises, nor any applause. One has the feeling that these sonatas were recorded in long takes, such is the sense of concentration and dedication.

To hear these unruly works in these muscularly thrilling yet lyrical performances has been most stimulating, and I hope that the duo will record the remaining sonatas, perhaps with the sets of variations for cello and piano. As a single disc it is still desirable."
 
Texas Public Radio
Randy Anderson äußerte sich im Texas Public Radio wie folgt über diese Cd:
"The new recording featuring cellist Friedrich Kleinhapl and Andreas Woyke redefine Beethoven's first three cello sonatas for me. Gone is the rhythmic intensity one normally hears and replacing it is a searching and dynamic emotion usually reserved for Beethoven's late quartets or piano sonatas. Beautifully recorded and highly recommended."
 
WETA - Beste Aufnahmen von 2009
Jens. F. Laurson von WETA schrieb im Dezember 2009 Folgendes über diese Cd:
"Der größte amerikanische Radiosender Classical WETA nimmt die Beethoven CD in seine Hitliste der besten CD- Erscheinungen des Jahres 2009 auf

The quality of Friedrich Kleinhapl’s and Andreas Woyke’s playing and their Beethoven interpretation leave no room for any misgivings with these three cello sonatas. This is refreshingly gutsy Beethoven playing of the highest order, ferocious and musical. It would be an awkward performance, actually, if it were not for the pianist Woyke to excel at least every bit as much as Kleinhapl on his 1743 Guadagnini (“ex von Zweygberg”). Woyke doesn’t ‘accompany’, he leads, he embellishes and intensifies along with Kleinhapl, and reins his partner in when necessary. Were it not for the delicious sound of Kleinhapl’s cello, even when he abuses the poor instrument, the interpretation might be titled: “It’s the pianism, stupid.” One hopes that this disc doesn’t have any marketing problems in the UK or Commonwealth countries for being on the ARS Produktion label."
 
theday.com - Connecticut
Milton Moore schrieb für The Day am 15.07.2010 Folgendes über diese Cd:
"Disc tip: Beethoven Cello Sonatas

When Beethoven was carefree and uninhibited, he would say he was feeling "unbuttoned." By that measure, cellist Friedrich Kleinhapl and pianist Andreas Woyke are virtually undressed on this CD. Performing two early sonatas, the Op. 5 A Major and G Minor, and the heroic period Op. 69 in A Major, this German duo breathes fresh air - at times whirling torrents - into these staples. The performances are not highly nuanced, but joyous and exciting, and the DSD disc is a sonic delight, a true headphones recording. The Op. 5 sonatas, with their blend of Haydn-esque wit and Beethoven's unerring themes, bubble with freshness. The Op. 69 performance is more robust, yet the feeling of playfulness never ends; no cellist sounds as if he relished playing the humming stops of the scherzo's trio more than Kleinhapl. The vivid, yet balanced and natural recording is all the more remarkable, as it was from live concerts."
 
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