Das Oboenquartett W.B. 60 Nr.1 des jüngsten Bach Sohns, Johann Christian Bach (1735-1782), ist trotz der musikalischen Bildung, die ihm durch Vater und den älteren Bruder Wilhelm Friedemann zu Teil wurde, gar nicht mehr barock. Seine Musik lebt von sprühenden Melodien und einem vor Ideen geradezu strotzenden Begleitsatz, der jedem Instrument seiner Quartettkompositionen ein hohes Maß an Eigenständigkeit und charmante Soli einräumt.

In Mozarts Oboenquartett schlagen sich auch die neuen, virtuosen Möglichkeiten der eleganten und einfühlsamen klassischen Hautboy nieder und verbinden sich mit dem lyrischen Klang der Streicher.

Dass wir heute wenig Musik von Johann Baptist Wanhal (1739-1813) kennen, wird dem umfangreichen Schaffen des zu Lebzeiten erfolgreichen Komponisten nicht gerecht. Geboren in Böhmen und gestorben in Wien war Wanhal eine der fortschrittlichsten Musikerpersönlichkeiten seiner Zeit.

Das letzte Stück dieser Aufnahme, Mozarts Adagio KV 580a in einer Fassung für Englischhorn und Streicher existiert nur als Fragment und teilt thematisches Material mit KV 618, Ave Verum Corpus, das 1791, sechs Monate vor Mozarts Tod, geschrieben wurde und von dem man annimmt, dass es Elemente des Requiems vorwegnimmt.

Johann Christian Bach (1735-1782)
Quartett für Oboe und Streicher, W.B60 in B-Dur
1 Allegro
2 Rondeau: Grazioso

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Quartett für Oboe und Streicher, KV370 in F-Dur
3 Allegro
4 Adagio
5 Rondeau: Allegro

Johann Baptist Wanhal (1739-1813)
Quartetto für Oboe (oder Flöte) und Streicher, Op.7, Nr.1
6 Allegro moderato
7 Cantabile (Adagio)
8 Menuetto
9 Presto

Wolfgang Amadeus Mozart
Quartett C-Dur KV285
10 Allegro
11 Adagio
12 Rondeau: Allegretto

13 Adagio G-Dur KV 580a