Neben der Arbeit an seinen eigenen Kompositionen war die Bearbeitung der Werke anderer Komponisten eine Konstante in Mozarts Leben. 1766 sollte Johann Christian Bach in London seine ‚Sechs Sonaten für Pianoforte oder Cembalo Opus 5‘ veröffentlichen. Diese gefielen Wolfgang so sehr, dass er drei Sonaten der Sammlung als Konzerte für Cembalo bearbeitete.

Bei diesen drei Konzerten ist der Cembalopart praktisch identisch mit dem Original der Sonaten von J. Ch. Bach. Auch wenn der Charakter der Handschrift vermuten lässt, dass das Manuskript (das sowohl die Hand von Leopold als auch die von Wolfgang trägt) in der Zeit zwischen 1770 und 1772 angefertigt sein könnte, so ist es wahrscheinlich, dass es auf einem früheren Entwurf basiert, mit zeitlicher Nähe zum Erscheinen der Sonaten Opus 5 von Christian Bach. Wie auch immer, Wolfgang hat diese Kammerkonzerte vermutlich für spätere Aufführungen in kleinen, privaten Kreisen geplant, sowohl in Salzburg als auch auf einer neuen Reise durch Italien.

Im April 1764 musizierten Bach und der 8-jährige Mozart (!) erstmals gemeinsam in London. Die Bewunderung der Familie Mozart für Johann Christian Bach währte ein Leben lang.