Richard Wagner (1813 - 1883)
Der Ring des Nibelungen
Ein Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend
Siegfried - zweiter Tag
Siegfried - Christian Franz
Mime - Manfred Jung
Der Wanderer - Claudio Otelli
Brünnhilde - Susan Owen
Alberich - Klaus Wallprecht
Erda - Silke Marchfeld
Fafner - Dieter Hönig
Waldvogel - Marisca Mulder
Chor & Orchester des Staatstheaters Kassel
Roberto Paternostro, Dirigent
Metallskulptur als CD-Ständer
Unikate aus verschiedenen Materialien erhältlich bei
STAHLART in Düsseldorf
www.stahlart-design.de
Online Musik Magazin
Thomas Tillmann schrieb im Online Musik Magazin am 02.08.2001 Folgendes zu dieser Cd:
"
Willkommenes Qualitätserzeugnis
Bereits 1999 war eine bemerkenswerte, auch klangtechnisch sehr gelungene
Siegfried-Aufnahme bei der rührigen Ratinger Firma ARS Produktion herausgekommen, als erster von vier Live-Mitschnitten des in den Jahren 1997 bis 1999 vom damaligen Intendanten Michael Leinert neuinszenierten Ring des Nibelungen am Staatstheater Kassel - damals von vielen aufgrund der gelungenen Ensembleleistung, der spürbaren Begeisterung und der Frische der Beteiligten von der Kritik gelobt, nicht zuletzt auch wegen des sorgfältigen, ausgewogenen, kontrollierten und doch stets intensiven, Spannung erzeugenden Dirigats Roberto Paternostros. Besonders Christian Franz hat sich inzwischen einen Namen gemacht in der kleinen Gruppe der Heldentenöre: Er singt nicht nur an seinem Stammhaus, der Staatsoper Berlin, erstes Fach, sondern in diesen Tagen auch bei den Bayreuther Festspielen die hier eingespielte Partie. Bei aller Irritation über das ausgeprägte Vibrato, über Intonationsschwankungen, über das eher charakter- als heldentenorale Timbre (das seinen Einsatz als Loge in derselben Produktion nachvollziehbar macht): Den jugendlichen Überschwang des Titelhelden und dessen aufbrausendes Temperament nimmt man dem Sänger ab, er steht die Partie auch weitgehend mühelos durch (was ja nicht wenig ist in diesen Zeiten), und er ist nicht nachlässig in der Artikulation des Wagnerschen Textes.[...]
Besondere Aufmerksamkeit erzielte die Brünnhilde Susan Owens, deren gesundes, bis zu den leuchtenden Spitzentönen unverkrampftes, stets schlankes, die vom Komponisten gewünschte dynamische Bandbreite auskostendes und unerhört textverständliches Singen diese Einspielung habenswert machte. Viel Lob verdient daneben das vorbildlich pralle Beiheft mit den erhellenden Artikeln zur Inszenierung, Premierenkritiken, den informativen Biografien der Mitwirkenden, den freundlich-anerkennenden Grußworten von Wolfgang Wagner, Götz Friedrich und Ioan Holender (in deutscher wie in englischer Sprache), den vielen eindrucksvollen Produktionsphotos und nicht zuletzt mit dem vorbildlichen Abdruck des Librettos mit den Noten der wichtigsten Leitmotive, was eine intensivere Beschäftigung mit dem Werk leicht macht.
Die gepriesene editorische Sorgfalt gilt uneingeschränkt auch für die im Juni veröffentlichte
Götterdämmerung-Aufnahme, die ein gelungenes tönendes Zeugnis dafür ist, was ein Opernhaus mittlerer Größe und begrenzter finanzieller Möglichkeiten zu leisten vermag [...]
Und wieder ist es Susan Owen, die den stärksten musikalischen Eindruck hinterlässt und mit ihrer Leistung viele vermeintlich hochdramatische Kolleginnen deklassiert: Die Mittellage und Tiefe ihres kraftvollen, aber stets diszipliniert geführten, auch für schnellere Notenwerte und geschmackvoll eingesetzte, gehaltvolle Piani noch ausreichend flexiblen Soprans sind hörbar, aber nicht auf Kosten der nach wie vor strahlenden, unerhört sicheren Höhe nachgedunkelt, sie bewältigt die kräftezehrende Partie mit nie nachlassender musikalischer Präzision und interpretatorischer Reife (und das beim Rollendebüt!), die Brünnhildes ungeheure Liebeskraft ebenso nahe gehen lassen wie ihre Verletztheit, ihre Wut- und Rachegefühle und ihr Abgeklärtsein am Ende.
[...]während das Orchester des Staatstheaters erneut eine Spitzenleistung zustande bringt, souverän gelenkt von Roberto Paternostro, der es glänzend versteht, schöne Einzelleistungen zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen und ohne spektakuläre Tempi einen nicht enden wollenden Spannungsbogen zu konstruieren, was umso mehr erstaunt, als Wagners Tetralogie Neuland für ihr war. Eine interessante Aufnahme also, die Geneigte in einer vom Kunstschmied Michael Schrader entworfenen Metallskulptur unterzubringen die Chance haben. Die Skulptur wird im Booklet zur Bestellung angeboten."
Fono Forum 10/99
Interpretation:

Klang:
Gerhard Persché schrieb im Fono Forum Folgendes über diese Cd:
"
PuItgesteuerter Schaufelbagger
Kassel hat nicht nur die "Documenta" und, um mit Loriot zu sprechen, eine hervorragende Kunstgewerbeschule, sondern auch einen guten Namen hinsichtlich des "Rings". Noch vor Patrice Chereau in Bayreuth maß Ulrich Melchinger hier, etwa zeitgleich mit Joachim Herz in Leipzig, Wagners Tetralogie mit der Elle der Postmoderne - eine Tradition, der man seither treu blieb, denn auch Siegfried Schoenbohm in den 80er Jahren sowie Michael Leinert nun Ende der 90er mischten Zeiten und Stile.
Zu sehen, wie Leinert mit seiner Inszenierung anhand des "Rings" das zu Ende gehende Jahrhundert subsummieren will - etwa den als Walkürenfelsen dienenden zerborstenen Schützenpanzer oder den Fafner darstellenden Schaufelbagger - hätte es eines Video oder zumindest einer CD-ROM bedurft. Es ist erfreulich, den Kasseler "Siegfried" nun immerhin auf CD vorliegen zu haben.
Christian Franz überzeugt in der Titelpartie vor allem dort, wo er sein vielversprechendes Instrument nicht strapaziert, sondern auf Linie singt. Manfred Jung charakterisiert den Mime vorzüglich, Claudio Otelli nimmt als Wotan durch seinen bronzenen Ton und sein legatofreudiges Singen für sich ein. Solide die übrigen vokalen Leistungen.
Ihre Bedeutung erhält die Einspielung durch Roberto Paternostro, dessen Partiturexegese dank ihres Detailreichtums bei steter Wahrung der großen Linie besticht und durch ihre wohltuend unpathetische Attitüde überzeugt."
HNA 6/99
In der HNA erschin über diese Cd folgender Kommentar:
"Für Wagners "Ring des Nibelungen" zeichnen in den Plattenkatalogen Namen wie Barenboim, Boulez, Levine oder Solti. Jetzt kommt ein neuer dazu: Roberto Paternostro [...]
Höchst erfreulich, daß die Aufnahme sehr wohl bestehen kann [...]"
Klassik heute 3/99
Bei Klassik heute erschien folgender Kommentar über diese Cd:
"Eine überregional vielbeachtete Neuproduktion [...] die sich mit den Produktionen in Berlin oder Bayreuth messen kann."
HR2, Morgenkritik, 5/99
Im HR2 wurde sich über diese Cd folgendermaßen geäußert:
"Eine ausgezeichnete musikalische Interpretation [...] die wirklich Begeisterung hervorruft [...] eine selten außerhalb von Bayreuth gehörte Klanginszenierung [...]"
Neue Westfälische 10/98
In der Neuen Westfälischen heißt es über diese Cd:
"Eine triftige Produktion, musikalisch unter Roberto Paternostros Dirigat alles richtig [...] Unbedingt anhören!"
Orpheus 11/99
Thomas Tillmann schreibt in Orpheus Folgendes über diese Cd:
"Es ist schon erstaunlich: Während sich die Giganten des Klassikmarktes aufs Jammern verlegen, hauptsächlich Schätze aus ihren Archiven wiederveröffentlichen und immer wieder dieselben Repertoirewerke mit immerdenselben Superstars auf den Markt werfen, erscheint bei der rührigen Ratinger Firma ARS Produktion Schumacher (die ohne die Hilfe von Sponsoren auskommen musste) nunmehr sukzessive ein kompletter "Ring", der auf Live-Aufnahmen aus dem Staatstheater Kassel basiert, wo der inzwischen verabschiedete Intendant Michael Leinert in den Jahren 1997 bis 1999 das ehrgeizige Projekt einer Neuinszenierung der Wagnerschen Tetralogie verfolgte. Mit "Siegfried" liegt nun die erste Veröffentlichung vor, und man kommt wie Wolfgang Wagner, Götz Friedrich und loan Holender (die freundlich-anerkennende Grußworte verfasst haben) ins Schwärmen aufgrund der Geschlossenheit und der Frische dieser auch klangtechnisch mehr als befriedigenden Einspielung, die zweifellos ihren Platz finden wird unter den zahlreichen Aufnahmen des Werkes.
Am Pult des auf hohem Niveau musizierenden Kasseler Orchesters drängt mit ROBERTO PATERNOSTRO ein weiterer Swarowsky-Schüler in die Spitzengruppe der Dirigenten. Der Wiener fördert unzählige instrumentale Details zutage, betont dabei die zentralen Motive, ohne aufdringlich zu werden, und hat es nicht nötig, mit extremen Tempi auf sein Können aufmerksam zu machen; trotzdem gelingt ihm eine spannende, intensive Wiedergabe, bei der er jedoch nie die Kontrolle verliert, was ihm vor allem die Solisten gedankt haben dürften, denen er ein aufmerksamer, fürsorglicher Begleiter ist, was ja gerade angesichts der Rollendebüts der Darsteller des Siegfried, des Wanderers und der Brünnhilde nicht unwichtig ist.
CHRISTIAN FRANZ steht die Titelpartie erstaunlich problemlos durch (insofern hat Barenboim nicht schlecht daran getan, den Sänger mit Beginn der Spielzeit 1999/2000 fest an die Staatsoper Berlin zu engagieren) und erweist sich zudem als kommunikativer Interpret, der unter bisweilen beträchtlichem Kraftaufwand in erster Linie den jugendlichen Überschwang und das aufbrausende Temperament des Titelhelden angemessen wiederzugeben versteht. [...]
MANFRED JUNG nutzt seine langjährige Erfahrung in beiden Rollen zu einem differenzierten, sich oberflächlicher Übertreibung dankenswerterweise enthaltenden Portrait des verschlagenen HeIdenziehvaters [...]
Ein Ereignis ist die Brünnhilde der SUSAN OWEN, die ganz sicher ihre Karriere im hochdramatischen Fach machen wird; hervorzuheben sind besonders die scheinbare Mühelosigkeit ihres Singens bis hin zu den fulminanten, aber nie protzigen Spitzentönen, der füllig-runde, weiblichgesunde Klang der dennoch stets schlank geführten, immens pianofähigen Stimme und das spürbare Bemühen um textliche Deutlichkeit - eine Wunschmaid.
Einen äußerst suggestiven Alberich gibt KLAUS WALLPRECHT, der viel aus dem ihm anvertrauten Text macht und auch vokal über mannigfache Nuancen verfügt. [...]
Als vorbildlich möchte ich die Ausstattung und besonders das Beiheft der Aufnahme bezeichnen, das nicht nur einen Abdruck des Librettos (auch die wichtigsten Leitmotive sind dankenswerterweise abgedruckt!) und eindrucksvolle Produktionsphotos bietet, sondern auch aufschlussreiche Artikel zur Inszenierung, eine umfangreiche Auswahl an Premierenkritiken und nicht zuletzt informative Biographien der Mitwirkenden. Als hilfreich empfinde ich schließlich auch die Untereinteilung der einzelnen Tracks [...]"
Musik & Theater 2/2000
In Musik und Theater heißt es über diese Cd:
"Deutscher Wagner-Nachwuchs: Roberto Paternostro hält klug die dynamische Balance zwischen Bühne und Graben und lässt die Orchesterwogen immer wieder rund und sinnlich aufblühen."
Opernwelt 9/10 1999
In der Opernwelt 09/10 1999 heißt es über diese Cd:
"Der Kasseler GMD erweist sich als kompetenter "Ring"-Dirigent, der den Bogen spannungsvoll zu halten weiß, nie vordergründiges Kolorit mit musikalisch Wesentlichem verwechselt und Leitmotivik, unendliche Melodie, grandiose Steigerungen, Klangballungen, intimes Instrumentaldetail und theatralisch-gestische Sinnlichkeit souverän zu vereinen weiß."
Noch keine Rezensionen vorhanden.